Peters Fischparade

Peterchens Fischparade

 

 

Und wieder beginnt ein neuer Tag

Hopp, ihr Fischlein aufgewacht

Die Arbeit macht sich nicht allein

Darum Marsch, in die Flossen rein.

 

Einmal Katzenwäsch,

ein Schluck Heringsbrüh,

dass muß reichen für die Früh,

Fischschuppen angelegt, und raus geht´s.

 

Wenn mein Pfiff ertönt, heißt das,

alle in Reih und Glied stramm gestanden,

Flossen an die Kiemen, den Kopf hoch erhoben,

ja, super, dafür kann ich euch nur loben.

 

Und jetzt beginnt der Spaß,

Scholle un d die Zunge robben hin zur Kiste Nr. 1,

nicht so lasch, hopp, hopp

und noch einen Sprung

und ihr habt´s geschafft,

 

 

Habt ihr nicht noch etwas vergessen?

Euer Eis, wer soll es euch schleppen?

Etwa Hering und Makrele?

Nee, die müssen sich selbst in ihre Kiste quälen.

 

Aber heute bin ich gut gelaunt,

darum hab ich gedacht,

Rotbarsch und der Heilbutt,

so kräftig, wie die beiden sind,

platschen mit dem Eis auf den Schuppen,

zu eurer Kiste hin.

 

Und im Gänsemarsch geht´s weiter,

Reih´an Reih´, immer zu zweit,

Kabeljau und Seelachs, sind in der ersten Reih´

Hering und Forelle folgen,

noch müde trotten sie hinterher,

aber sie sind dabei.

Die Vornehmen ihrer Gattung,

Aal und Lachs, sie schreiten majestätisch voran,

den Kopf erhoben,

die Flossen und Schuppen blitzeblank,

niedrige Arbeit brauchen die nicht verrichten,

denn dafür sind die anderen da.

 

Ich sehe ihnen mit Nachsicht hinterher,

denn die sind diejenigen, die die Kasse klingeln lassen,

eben Diven, die, gut plaziert,

mit den Kunden flirten,

mit den Augen klimpern,

mit ihren schönen Wimpern,

animieren zum Kauf.

 

Ganz am Ende, was sehe ich?

Der Matjes liegt platt und regt sich nicht,

denkt er denn, er hat heute keine Schicht?

Da kennt er mich schlecht,

ich hebe nur die Hand,

schwupps, zusammen gerollt kommt er angerannt.

 

Ein Blick und ich sehe,

meine Fischparade ist komplett,

und jetzt noch ein Lied auf den Lippen, ganz keck,

und rauf auf den Wagen

und jeder in seine Eck.

 

Und gülden geht die Sonne auf,

der Arbeitstag beginnt,

Flosse an Flosse,

Schwanz an Schwanz,

liegen sie brav in der Theke auf ihren Platz,

schauen mich an und ich denke,

ihr kleinen Fischköppe habt es heute mal wieder gut gemacht.

 

C.P. 6.3.2019

Hurra, wir haben a Leich, wie uns das freut

 

Weitab von der großen Stadt,

gibt´s a´Dorf, das kuriose Bewohner hat.

Sie freuen sich über jede neue Leich,

sie singen und jubeln, welch eine Freud.

 

Der Totengräber in diesem Ort,

rüstet sich zum Marsch, durch´s Dorf.

Um fröhlich zu verkünden, so höret ihr Leut,

„wir haben a´Leich“, freuet euch.

 

Um das dieser Freudenruf wird vernommen,

zieht er von Tür zu Tür.

Und jeder.

, der das vernimmt,

ist sofort gut gestimmt.

 

Für jeden Freudenruf a Stamperl,

und das von Haus zu Haus,

geht er beduhnt und selig singend,

zur Leichenbeschau.

 

Die Leich steht mitten im Zimmer,

 rundherum geschmückt mit Kerzen und a

Blumenstrauß,

bestaunt wird die Leich, wie immer,

mit Hand und Kuss,

so ist es halt Brauch.

 

 

 

Es wird gesungen, geschmatzt und getrunken,

die Leich liegt fröhlich im Sarg

und schaut dem Treiben zu,

sie muß auf nichts verzichten,

denn einbezogen wird auch sie.

 

So gedenken die Leut ihrer,

und sie bekommt für die lange Reise Proviant,

a´Flascherl vom Besten,

und auch a Stückel Brot für den Wams.

 

Einer sagt,

und wenn sie auf ihrer Reise in die Sonne kommt?

Schwupps, wird unter Gesang und tanzen,

Creme und Sonnenhut zu ihr gelegt,

und das unter fröhlichem Lachen mit einem Stamperl in der Hand.

 

Ein anderer meint, und wenn sie durch Schnee und Eis muß, was dann?

Hurtig werden Pelz und Stiefel gebracht,

mit einem Stamperl in der Hand, so wird es gemacht.

 

Dann zieht die bunte Schar hinaus aus der Hütten,

und in ihrer Mitte die Leich,

das ganze Dorf begleitet sie,

hin auf ihren letzten Weg,

den sie ist so oft gegangen,

und jetzt zum letzten mal.

 

Ein altes Öhmchen ruft

Und wenn sie einsam ist und uns vermißt?

Schwupps wird ein Glöcklein um die Hand gebunden,

für alle Fälle,

man weiß ja nie, und dafür, das sie uns nicht vergißt.

 

Auf den Gottesacker angekommen,

der nicht wie jeder normale ist,

wird die Leich in den Schatten geschoben,

damit sie nicht noch am Ende einen Sonnenstich kriegt.

 

Schaut man sich um auf diesem Acker,

sieht man so manche Kuriosität,

drei Gräber weiter,

steht ein Stuhl mit Tisch und a Bücherl,

damit die Leich was zu lesen hat,

wenn es ihr genehm.

 

Ein anderes Grab hat einen Nachttopf,

mittig obenauf,

wenn sie mal des nachts pieseln muß

setzt sie sich einfach drauf.

 

Auf einem anderen Grab steht eine Wiege,

wenn ein Kind geboren wird,

bringt man es der Leich zu Ehren,

damit auch sie ihre Freude an dem Kinde hat,

wer will ihr das verwehren?

 

Oja, da ist ein Grab mit einer Axt oben auf,

und eine Hand am Stil,

die Leich hat´s nicht leicht gehabt im Leben,

nur hacken und spalten,

bis zum Verdries.

 

Aber jetzt ist sie befreit von all ihren Nöten,

befreit von Last und Pein,

drum laßt uns fröhlich mit ihr feiern,

in der einen Hand a Stamperl,

und in der anderen a Glasel Wein.

 

Noch a Stamperl auf die Blumen,

a Stamperl für die Leich,

ja, was kann die Leich sich freuen,

denn sie ist immer mit dabei.

 

Der Pastor kommt entlang des Weges,

schon leicht schwankend und lauthals singend dazu,

er hält sich fest an der Kirchhofmauer,

was solls, ist ja a lustige Feier

schließlich bettet er sie ja zur letzten Ruh.

 

Die ganze Schar singt mit,

ein jeder wie er kann,

der Chor über die Grabfelder schallet,

schrill, schräg, aber aus voller Brust,

wer noch singen kann.

 

Unter Gesang wird die Leich herab gelassen,

langsam und mit Bedacht,

statt Blumen, bekommt sie für ihre letzte Reise von jedem ein Stamperl,

damit sie fröhlich ins Himmelreich einziehen mag.

 

Jetzt, wo die Leich ist gut versorgt,

zieht man wieder in Richtung Dorf.

Fröhlich, singend und tanzend wurde der Leich gedacht,

es war mal wieder ein Fest 1. Klasse,

hat das Spaß gemacht.

 

Zum letzten mal wird ein Stamperl genommen,

und freut sich auf die nächste Leich,

wo dann alles wieder so beginnt, wie heute,

ach war das eine Freud.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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