Ausgelaugt komme ich von der Arbeit nach Hause,

wieder mal ein Tag, den ich vergessen möchte.

Niemand wartet auf mich, keiner da, mit dem ich mich unterhalten könnte.

 

 

Frustriert nehme ich eine Kleinigkeit zu mir,

übellaunig mache ich den Fernseher an,

auch das Programm heitert mich nicht auf.

 

So überlege ich, soll ich mich noch den

ganzen Abend missmutig quälen,

oder soll ich ins Bett gehen.

 

Ich brauchte nicht lange überlegen

und entschloss mich für´s Bett.

Schlafen konnte ich nicht,

eine Unruhe überfiel mich,

die ich mir nicht erklären konnte.

 

Endlich, nach langer Zeit,

fiel ich in einen leichten Schlaf.

Ich lag da, mein Unterbewußtsein hielt mich

so weit wach, daß ich das,

was dann kam, voll erlebte.

 

Ich hatte ein Erlebnis,

das mich so prägte, das ich es nicht

vergessen werde, bis ans Ende meiner Tage.

 

Ich befand mich mit einigen Personen

in einen dunklen, rauchschwarzen Raum,

ich schaute zur Decke

und mit einem Male öffnete sie sich

und aus dieser Öffnung,

die leicht grau nebelig war,

erschien aus dem Nichts ein Rollband,

das sich in den Raum platzierte,

genau in die Mitte,

 

Ich fühlte mich magisch angezogen, hatte für nichts mehr Augen, wie für dieses Rollband.

 

Wie ich so faziniert dastand und auf das Rollband

schaute,

geschah etwas seltsames mit mir.

Ich nahm nichts mehr wahr,

was um mich herum geschah,

ich sah nur dieses Band.

 

Ich merkte, wie ich mich aus meinen

Körper spiralförmig heraus wand,

und die leere Hülle hinter mir ließ,

es war keine Hektik, keine Angst,

nur ein wohliges Gefühl, das man im wirklichen Leben nie erfahren wird.

 

Ich wurde auf das Band gelegt

und es setzte sich langsam

himmelwärts in Bewegung, langsam,

ganz langsam.

In weiter Ferne sah ich ein Licht, golden

strahlend schön.

 

Mein Körper und mein Geist

waren aber noch nicht bereit,

diesem Licht zu folgen, obwohl es mich magisch anzog.

 

Ich merkte, wie ich meine Hände faltete

und ganz tief aus meinem Herzen

eine Stimme rief, die betete,

 

Lieber Gott, bitte, jetzt noch nicht“

 

Ich schaute noch einmal ins Licht,

und dann wurde ich ganz leicht

und zärtlich auf das Gegenband,

welches plötzlich da war, gelegt

und das Band setzte sich in Bewegung,

hinab in die dunkle Welt,

die gar nicht verlockend aussah,

sie war grau und dunstig,

Rauchschwaden stiegen empor.

 

Je näher ich dem Raum kam,

der mir vertraut war,

merkte ich, wie sich mein Körper auf das Rückverwandeln vorbereitete.

 

Ich merkte, wie ich mich wieder

spiralförmig wand, um in meine Körperhülle zu schlüpfen.

Ich befand mich wieder in den Raum, den ich verlassen hatte.

 

Noch im Unterbewußtsein gefangen,

empfand ich so eine innerliche Ruhe,

die mich ganz ausfüllte und der nächste

Gedanke war:

Wenn Sterben so schön und harmonisch abläuft,

wovor hatte ich die ganzen Jahre

diese Angst“?

Dann wachte ich auf und lag

noch eine ganze Zeit wach in meinem Bett

und eine Ruhe und Frieden umgab mich,

ja, es machte mich glücklich,

daß ich dieses erleben durfte.

 

Seit diesem Erlebnis lebe ich bewußter,

öffne mich den Menschen,

die mir etwas bedeuten,

und lebe auf diesen Tag hin,

den ich immer im geheimen gefürchtet habe,

jetzt aber mit der Gewissheit annehme,

ich war nur Gast auf dieser Welt

und wenn ich abtrete, und diese schöne Welt verlasse, möchte ich ohne Groll

ins goldene Licht gehen und sagen

 

in Liebe geboren

in Liebe gelebt

in Liebe gestorben.“

 

 

 

C.P. 14.3.2023

 

 


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